cigar | EINE EXPANSION ZUR UNZEIT
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La Casa del Habano

EINE EXPANSION ZUR UNZEIT

Im Sommer eröffnet in Montreux die neunte Franchise von La Casa del Habano in der Schweiz. Es ist bereits die vierte im laufenden Jahr. Derweil kürzen die Kubaner ihre Lieferungen.

Text und Foto: Tobias Hüberli

Am 20. Januar nahm im Hotel Alpchalet Bellevue im zollfreien Samnaun das sechste La Casa del Habano der Schweiz den Betrieb auf. Dabei handelt es sich um ein Franchiseunternehmen der Corporación Habanos S.A. in Kuba. Lizenznehmer müssen strenge Auflagen erfüllen. Neben einem Walk-in-Humidor sind auch eine Lounge sowie Kundenfächer vorgeschrieben. Hinter dem La Casa del Habano von Samnaun stehen mit Kevin Woolf und Maurice van Vliet zwei erfahrene Unternehmer. Während Woolf mit seiner Firma Fumas Group bereits zwei Casa-Franchisen in der Karibik betreibt, gehört van Vliet – unter anderem – ein Duty-free-Handel in der Zollfreizone von Helgoland.

Wenige Wochen später feierte in Zug die siebte Franchise ihre Eröffnung. Und ab dem 26. April empfängt das zweite La Casa del Habano des Tessins in Mendrisio Liebhaber kubanischer Zigarren. Hinter dem Lokal stehen Sofia Belfasto und Alain Proietto von Cigar Must. Die beiden führen in Lugano bereits ein höchst erfolgreiches La Casa del Habano.

In Montreux steht derweil das zweite La Casa del Habano der Westschweiz, die neunte Franchise insgesamt, in den Startlöchern. Anfang Sommer soll es losgehen. Hinter der massiven Expansion steht Tony Hoevenaars, Chef der Intertabak AG. Sein Kalkül: Je mehr Las Casas del Habano in einem Markt exis-tieren, desto besser wird das Land mit Havannas beliefert. Zumindest was die Spezialitäten wie Ediciónes La Casa del Habano oder Ediciónes Limitadas betrifft, war das bis anhin auch der Fall. Mittlerweile könnte sich die Strategie indes als Schuss in den Ofen erweisen.

Ende März wurde bekannt, dass Habanos SA, die Marketing- und Vertriebsorganisation für kubanische Zigarren, die Lieferungen in Länder kürzen wird, deren Vertriebstrukturenn nicht zu 100 Prozent in ihren Händen liegt. Davon sind mehrere Märkte betroffen, darunter auch die Schweiz. Die Intertabak AG gehört zu 50 Prozent Habanos, die andere Hälfte teilen sich die Familien Villiger sowie Lévy.

Anfang April informierte Intertabak ihre Kunden schriftlich über die verschlechterten Aussichten. Wie viel weniger Havannas tatsächlich den Weg 2024 in die Schweiz finden werden, ist laut den Verantwortlichen noch nicht klar. «Wir verstehen, was passiert, und hoffen, dass sich die Situation für die Schweiz künftig verbessert, damit wir so schnell wie möglich zu einer normalen Situation zurückkehren können», sagt Hoevenaars. Klar sei dabei auch, dass die Geschäfte von La Casa del Habano in der Belieferung einen Vorzug geniessen werden. Neue Franchisen seien indes nicht mehr in Planung. Und selbstverständlich werde man sich bei Habanos weiterhin dafür einsetzen, möglichst gut beliefert zu werden.

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