Es ist in höchstem Masse er­staunlich, in welcher Taktzahl das Schweizer Unternehmen Seven Seals Innovation ausge­reifte Whiskys auf den Markt bringt. Das hat sicher mit der von Dölf Stockhausen entwickelten Schnellreifungs­methode zu tun, dank der die Destillate mittels eines rein physikalischen Ver­fahrens innert Monaten Aromen ent­wickeln, die sonst nur in jahrzehntelanger Fassreifung entstehen – aber eben nicht nur. Auch in der Wahl des richtigen Finishs beweisen die Master Distiller von Seven Seals regelmässig ein glückliches Händchen.

Der neue 49,7 Volumenprozent star­ke The Age of Aries ist dafür ein ausge­zeichnetes Beispiel. Als Basis diente ein drei Jahre alter, dreifach destillierter iri­scher Whisky. Nach einer Vorreifung in einem Bourbonfass durchlief dieser ein zweifaches Finish mit Holz von Port­wein und rauchigem Whisky. Das Resul­tat ist schlicht grandios. In der Nase duftet das dem Sternzeichen Widder ge­widmete Werk nach Äpfeln, süssen Apri­kosen, einem Hauch Zimt sowie Milchschokolade. Am Gaumen zeigen sich dann warme, fruchtige Noten, San­delholz, Karamell sowie weisser Pfeffer. Imposant ist auch der Abgang, mit einer langanhaltenden Süsse, kombiniert mit etwas Ingwer und kandierten Früchten.

Als passende Rauchbegleitung emp­fehlen wir eine mittelkräftige Zigarre, die würzig, aber nicht allzu süsslich ist. Mit dem äusserst eleganten hondurani­schen Longfiller Leaf by Oscar Corojo im Lancero-­Format machen Aficionados erstens nichts falsch und zweitens auch eine gute Figur im Fumoir. Die Zigarre entwickelt ab dem ersten Drittel gerade ausreichend Kraft, um dem The Age of Aries Paroli zu bieten. Ihre feine kali­brierte Würze mit Aromen von Holz und Kakao vermählt sich im Gaumen wunderbar mit dem süsslich­-fruchtigen Sin­gle Malt Whisky.

Aus der weiten Welt der dominikani­schen Zigarren ist die Matilde Oscura im Toro­-Format ein sicherer Wert. Auch dieser Longfiller ist mit einer schönen Würzigkeit gesegnet. Seine Aromen von Pfeffer und Schokolade, warme Holz­noten sowie ein milder, weicher Rauch er­geben, kombiniert mit dem Whisky, ein komplett neues Gesamterlebnis.

Und natürlich lässt sich auch in Kuba eine kohärente Begleitung finden. Das Torpedo­-Format von Sancho Panza hat traditionell einen eher sandigen Charakter. Die Zigarre überzeugt indes mit feinherben Aromen, Leder, anima­lischen Tönen und – ab dem zweiten Drittel – angenehm nussigen Noten. Unbedingt probieren!